„Landwirte bieten Mitbürgern eine Beteiligung an Förderung der Insekten an“; Werden auch Sie Insektenhelfer, fördern Sie blühende Landschaften
Für das Jahr 2019 bietet der Zöllerhof in Seligenstadt und Klein Welzheim seinen interessierten Mitbürgern oder auch Firmen die Möglichkeit an, dass sie in einer Kooperation selbst zu Insektenhelfern werden können.
Dafür kann jeder mit einem variablen Geldbetrag selbst entscheiden für wie viele m² er/sie sich zugunsten der Insekten beteiligen will.
Unsere Idee ist, dass Bauer Zöller von seiner Seite genau soviele m² Blühflächen für Insekten dazugibt, wie die Insektenhelfer bestellen. Somit verdoppelt sich Fläche der Bürger praktisch.
Als Beispiel:
Herr Müller bestellt bei Bauer Zöller eine Blühfläche von 10 m² zu einem Preis xx.
Bauer Zöller gibt dann von sich aus nochmal 10 m² kostenlos dazu. D.h. Herr Müller übernimmt zur Unterstützung der Insekten 10 m² Blühflächen, erhält aber eigentlich 20 m².
Auf Wusch kann Bauer Zöller Herrn Müller dafür ein Zertifikat ausstellen, dass Herr Müller in Kooperation mit dem Landwirt den Insekten ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot auf diesen 20 m² zur Verfügung gestellt und somit einen persönlichen Beitrag zur Erhaltung der Insektenvielfalt geleistet hat.
10 m² ist zunächst die kleinste mögliche Fläche, mit der die interessierten Mitbürger sich beteiligen können. Diese 10 m² kosten 1,90 Euro je m² ( plus die 10 m² kostenlos ) für ein Jahr.
Die nächst größeren Flächeneinheiten sind 50 m², 100 m², 500 m² und 1000 m². Bei der 1000 m² Staffel erhält der Insektenhelfer entsprechend zu den 1000 m² für 0,40 Euro je m² noch die kostenlosen 1000 m² vom Zöllerhof dazu. Einzelheiten dieser Beteiligung können unter www.insektenhelfer-seligenstadt.de oder unter www.zoellerhof.de abgerufen werden. Dort sind auch die Kontaktdaten des Zöllerhofes zu finden.
Im Jahr 2019 werden zunächst auf ausgewählten Feldern einjährige Blühmischungen ausgesät, mit folgenden Bestandteilen: Phacelia, Kornblume, Ringelblume, Klatschmohn, Dill, Schwarzkümmel, Saflor, Sonnenblume, Koriander, Seradella, Steinklee, Inkarnatklee, Perserklee.
Diese Mischungen werden schon seit einigen Jahren auf einzelnen Flächen streifenförmig eingesät und haben sich bewährt.
Die Blühflächen werden im Frühjahr auf Ackerland eingesät, wo ansonsten Getreide, Kartoffeln, Mais oder Raps wachsen würde.
Mit dem Verkauf dieser Hauptkulturen erwirtschaften die Landwirte normalerweise ihren Lebensunterhalt.
Auf diesen Blühflächen kann der Landwirt selbst aber nichts ernten, was er verkaufen könnte.
Dieser Ertragsausfall wird ersetzt durch den Geldbetrag, den z.B. Herr Müller an Bauer Zöller bezahlt.
Die Blühflächen werden zeitgerecht eingesät, sodass die Insekten über den Sommer ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot in unseren Gemarkungen vorfinden.
Wenn diese Pflanzen dann abgeblüht sind, sorgen die Landwirte mit ihren angebauten Zwischenfrüchten auf anderen Flächen ( diese werden nach der Getreideernte auf den Feldern eingesät, die im darauf folgenden Jahr Sommergetreide, oder Hackfrüchte tragen sollen ) dafür, dass sich die verschiedenen Insektenarten im Herbst auch weiterhin in unserer Region ernähren können.
Zwischenfrüchte habe auch für den Landwirt Vorteile, deshalb bauen die Landwirte schon seit viele Jahren Zwischenfrüchte an. In der Vergangenheit wurde dabei das Augenmerk auf die ackerbaulichen Vorteile der Zwischenfrucht gelegt. Seit einiger Zeit werden aber auch vermehrt Zwischenfrüchte angebaut, von denen sich Insekten dann im Herbst noch ernähren können.
Dies ist sozusagen die Zugabe von Seiten der Landwirte für die Insekten, ohne dass die Landwirte in der Vergangenheit dafür bezahlt wurden.
Im Jahr 2018 hat die Stadt Seligenstadt erstmals den Anbau von Zwischenfrüchten unter dem Aspekt der Artenvielfalt und des Insektenschutzes gefördert.
Mit dem jetzt vorgelegten Angebot des Zöllerhofes hat jeder Einzelne die Möglichkeit sich mit wenig Aufwand aktiv für den viel diskutierten Insektenschutz einzusetzen, auch wenn er / sie selbst keinen eigenen Acker oder geeignete Gartenflächen hat.
Wir möchten unsere Mitbürger gerne motivieren, in dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zusammen mit uns Landwirten etwas zu bewegen. Die eigentliche Aufgabe der Bauern – nämlich Nahrungsmittel zu erzeugen – wird möglicherweise ergänzt durch andere gesellschaftliche Anforderungen. Dies kann Energieerzeugung oder eben auch spezifischer Naturschutz sein.
Bis Ende April müssen sich die Interessenten bei Zöllers gemeldet haben, damit dann die mit Blühmischungen auszusäende Gesamtfläche ermittelt werden kann.
Der Zöllerhof lädt dann im Mai zu jeweils einer Infoveranstaltung in Klein Welzheim und in Seligenstadt zu den jeweiligen Feldern ein, damit jeder Interessent auch weiß, wo genau seine Blühfläche sich befindet. Während der Vegetationszeit hat man jederzeit die Möglichkeit an den Feldern vorbeizufahren und sich selbst davon zu überzeugen, wie viele Insektenarten sich von den Blühflächen ernähren können.